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Schlafapnoe
Was ist Schlafapnoe und welche Formen und Therapien gibt es. Bei Auftreten von typischen Symptomen wie lautes Schnarchen, wiederkehrendes nächtliches Aufwachen mit oder ohne Atemnot und Tagesmüdigkeit sollte nach Konsultation eines Lungenfacharztes oder einer Lungenfachärztin eine ambulante Polygraphie stattfinden.
Schlafatemstörung, Schlafapnoe, 1130, Wien, Dr. Gulesserian,
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Schlafatemstörungen (Schlafapnoe)

 

Formen und Behandlungen der Schlafapnoe

 

Jeder von uns kennt Schnarchen. Schnarchen ist per se keine Erkrankung, kann jedoch ein Vorbote für eine Schlafatemstörung mit Verminderung des Atemflusses (Hypopnoen) oder sogar mit Atemaussetzern (Apnoen) sein. Der Schweregrad wird derzeit mittels AHI (Apnoe-Hypopnoe-Index Index) angegeben. Dieser Index errechnet sich durch die Anzahl der Apnoen und Hypopnoen pro Stunde Schlaf.

 

Es gibt verschiedene Formen der Schlafatemstörungen. Die häufigste ist die obstruktive Schlafapnoe, die durch teilweises oder vollständiges Kollabieren der oberen Atemwege gekennzeichnet ist. Diese mechanisch bedingten Atemaussetzer führen zum Abfall des Sauerstoffgehaltes im Blut und zu einer Reihe von Stressreaktionen wie z.B.: Blutdruck- und Herzfrequenzanstieg. Bei dieser Form besteht keine Störung des Atemzentrums, das bedeutet der Atemantrieb ist normal.

 

Die zweithäufigste Schlafatemstörung ist die zentrale Schlafapnoe, welche durch einen fehlenden Atemimpuls zu Atemaussetzern führt. Die oberen Atemwege bleiben bei dieser Form offen, außer es handelt sich um eine kombinierte Schlafatemstörung.

Die zentrale Schlafapnoe ist oftmals mit neurologischen Erkrankungen sowie mit Herzschwäche vergesellschaftet. Aus diesem Grund sollte eine entsprechende Therapieoptimierung der jeweiligen Grunderkrankung erfolgen. Als weitere Ursache zählen Medikamente wie z.B. Morphine, die den Atemantrieb vermindern.

 

Alle Atemstörungen führen zu unerholsamen Schlaf mit der Folge unterschiedlich stark ausgeprägter Tagesmüdigkeit mit Sekundenschlaf.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass Verkehrsunfälle bei Unbehandelten häufiger vorkommen als in der Normalbevölkerung.

Konzentrationsschwäche, aber auch Depression und nicht zuletzt auch ein degenerativer Gehirnabbau können im Verlauf auftreten oder beschleunigt werden.

Zu den häufigsten kardiologischen Komplikationen gehören Herzrhythmusstörungen wie z.B. Vorhofflimmern, bei dessen Neudiagnose die Abklärung einer Schlafapnoe nicht fehlen sollte. Neben den internistischen Folgeerkrankungen wie schlecht einzustellender Bluthochdruck, aber auch schlecht einstellbare Zuckerkrankheit, erleiden Patienten mit unbehandelter Schlafapnoe öfter Schlaganfälle.

 

Wie kann man die Schlafapnoe diagnostizieren?

Bei Auftreten von typischen Symptomen wie lautes Schnarchen, wiederkehrendes nächtliches Aufwachen mit oder ohne Atemnot und Tagesmüdigkeit sollte nach Konsultation eines Lungenfacharztes oder einer Lungenfachärztin eine ambulante Polygraphie stattfinden.

Bei dieser Untersuchung wird dem Patienten oder der Patientin ein Gerät zur Aufzeichnung der Brustkorb- und Bauchbewegungen, der Sauerstoffsättigung im Blut und des Atemflusses angelegt, um zu Hause auf eine Schlafapnoe untersucht zu werden.

 

Bestätigen sich in der Auswertung der ambulanten Polygraphie pathologisch erhöhte Atemaussetzer, sollte das Ergebnis in einem Schlaflabor mittels einer Polysomnographie verifiziert werden. Mittels EEG-Elektroden können hier zusätzlich die Schlafstadien und somit die Schlafqualität beurteilt werden.

 

Wie schaut nun die Therapie der Schlafapnoe aus?

Bei der obstruktiven Schlafapnoe wird neben Allgemeinmaßnahmen wie Gewichtsreduktion, abendlichem Alkohol- und Schlafmittelverzicht eine nächtliche CPAP-Therapie empfohlen. Bei dieser Therapieform werden durch kontinuierlich positiven Druck die kollabierten oberen Atemwege offengehalten.

Bei der zentralen Schlafapnoe kommt eine erweiterte nächtliche Beatmungstherapie mit Ein- und Ausatmungshilfe (BiPAP-Therapie) zum Einsatz. Da die zentrale Schlafapnoe oft mit Herzerkrankungen vergesellschaftet ist, wird eine optimierte kardiologische Therapie als Voraussetzung für einen Therapieerfolg gesehen.

 

Welche Therapiealternativen gibt es?

Nicht selten besteht die obstruktive Schlafapnoe hauptsächlich in Rückenlage. In solchen Fällen kann als Alternative zur CPAP-Therapie ein Seitenlagerungstraining in Erwägung gezogen werden.

 

Bei leicht- bis mittelgradiger Schlafapnoe kann bei einem Body-Mass-Index von unter 30 eine Unterkiefer-Protrusionsschiene angedacht werden. Bei dieser speziell angefertigten Zahnschiene wird das Unterkiefer schrittweise nach vorne gezogen um einen Atemwegskollaps zu verhindern.

 

HNO-Operationen, Zungengrund- oder Zwerchfellschrittmacher stellen in bestimmten Fällen ebenfalls eine Therapieoption dar.